Newsdetails

Wie investiere ich nachhaltig?

06.03.2023

Nachhaltigkeit geht nicht nur im Alltag sondern auch beim Investieren. Mit unserer Anlageberaterin Rebeca Gomez nehmen wir dieses Thema genauer unter die Lupe und stellen unterschiedliche Möglichkeiten vor.

Geld wächst zwar nicht, kann aber nachhaltig investiert werden. Anlageberaterin Rebeca Gomez verrät im Gespräch wie. Geld wächst zwar nicht, kann aber nachhaltig investiert werden. Anlageberaterin Rebeca Gomez verrät im Gespräch wie.

Auf Nachhaltigkeit legt die Gesellschaft immer mehr wert. Und nachhaltig leben und handeln kann man mittlerweile längst nicht nur beim wöchentlichen Einkauf oder am Mittagstisch, sondern auch am Investmentalltag. Das Bedürfnis für nachhaltige Investitionen steigt, Diskussionen und Anfragen diesbezüglich erlebt auch Rebeca Gomez öfter. «Es gibt beispielsweise Kunden, die mir sagen: Ich möchte lieber keine Titel, die mit Öl im Zusammenhang stehen. Diesen Hinweis berücksichtigen wir, wenn wir dem Kunden einen persönlichen Anlagevorschlag unterbreiten», sagt die Anlageberaterin der Clientis Bank Oberaargau. Allgemein wird in einem ersten Treffen die Absicht des Kunden ermittelt, Ziele erarbeitet und Möglichkeiten ausgelotet. «Im Gespräch befragen wir den Kunden, um seine Gesamtsituation zu klären und ein Anlageprofil zu erstellen. Darin zeigt sich auch, wie wichtig jemandem Nachhaltigkeit ist. Und das beeinflusst wiederum unsere Auswahl der Anlagen, die wir dem Kunden in einem zweiten Gespräch unterbreiten.» Je nach Bedürfnis des Kunden, ist ein zusammengestelltes Anlageportfolio dann mehr oder weniger nachhaltig.

Rentabilität weniger im Fokus

Allgemein werden Anlagen in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Obligationen und Aktien aus der Schweiz und global, Immobilienanlagen, aber auch alternative Anlagemöglichkeiten werden innerhalb eines Portfolios zusammengestellt, um für Diversität zu sorgen. Nachhaltig investieren kann man in allen Bereichen, weil auch einzelne Titel dank den sogenannten «Sustainable Development Goals» als nachhaltig gelten können. Oft werden aber vor allem im Bereich alternative Anlagemöglichkeiten nachhaltige Titel und Fonds zu einem gewissen Prozentsatz beigemischt. Auch hier ist letztlich die Absicht des Kunden entscheidend. Während einzelne gänzlich auf nachhaltige Investitionen verzichten, wollen andere einen besonderen Fokus darauf legen. «Bei solchen Investitionen steht weniger die Rentabilität im Vordergrund, sondern die Absicht der Anlage», sagt die im Oberaargau aufgewachsene 34-Jährige und zieht als Beispiel zwei Fonds heran. «Der «iShares Global Clean Energy UCITS ETF USD» ist ein Indexfonds, in welchem vor allem Unternehmungen abgebildet sind, die saubere Energie produzieren oder Geräte herstellen, die für die Produktion sauberer Energie nötig sind. Daneben ist der «responsAbility Global Micro and SME Finance Fund» ein Fonds, welcher sich in Form von Krediten unter anderem für kleinere und mittlere Unternehmungen in Schwellenländern einsetzt, die zu 68 Prozent von Frauen geführt werden. Zudem unterstützt er die nachhaltige Nahrungsmittelproduktion sowie mittelarme Bevölkerungsgruppen.» Mit solchen Investitionen werden zusätzlich soziale Engagements unterstützt, was wiederum deren Attraktivität für nachhaltig orientierte Kunden definiert.

Vorsicht geboten

Insbesondere bei nachhaltigen Anlagen ist aber zugleich auch Vorsicht geboten. «Es gibt Unternehmen, welche beispielsweise Atomkraftwerke betreiben, aber aufgrund ihres Engagements in zusätzlichen Geschäftsfeldern dennoch als nachhaltig gelten», erklärt Rebeca Gomez. Wenn in einem zweiten Gespräch dem Kunden ein Anlagevorschlag unterbreitet wird, werden solche Themen dann vertieft diskutiert, bevor endgültig über die definitive Zusammensetzung des Portfolios entschieden wird. Auch hier zeigt sich mittlerweile zumeist, dass es «den Kunden ein Bedürfnis ist, dass Nachhaltigkeit nicht nur im Sinne eines Deckmantels als Werbung benützt wird, sondern diese auch gelebt wird.» Noch machen nachhaltige Anlagen nur selten den Hauptteil eines Portfolios aus, beigemischt werden entsprechende Titel aber immer öfter. Auch deshalb seien entsprechende Strategien und Angebote längst vorhanden, mittlerweile schreibt auch «Swiss Banking» vor, dass das Thema Nachhaltigkeit in jedem Kundengespräch über Anlageinvestitionen angesprochen werden muss. Und auch dies dürfte dem Nachhaltigkeitsbedürfnis im Finanzsektor weiteren Aufschub verleihen.


Zurück